Campylobacter jejuni - Krobs

 

 

Vom Teller zum Menschen

Das Bakterium Campylobacter jejuni wird durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch, vor allem durch Geflügel, übertragen. Eine Ansteckung kann jedoch auch durch verschmutztes Wasser oder nicht pasteurisierte Milch vorkommen.

Im Gegensatz zu Listeria monocytogenes ist Campylobacter jejuni ein eher fragiles Bakterium. Es wird durch einfrieren teilweise und durch kochen vollständig abgetötet.

 

 

Leider kann es während der Zubereitung von Mahlzeiten zwischen Lebensmitteln übertragen werden durch Unachtsamkeit oder mangelhafte Hygiene wie z.B. beim Benutzen desselben Küchenbretts.

Grillen und Fleischfondue

Infektionen mit Campylobacter jejuni häufen sich vor allem im Sommer während der Grillsaison und gegen Jahresende aufgrund des Verzehrs von Fleischfondue. Um Infektionen mit diesem Bakterium zu verhindern beachte man folgendes:

  • Geflügelfleisch (Hühnchen, Truthahn und Ente) müssen gut durchgebraten werden: Vorsicht also beim grillen!
  • Der Saft des Fleisches darf sich nicht mit Salat vermischen. Also Vorsicht beim Transport dieser Lebensmittel in einer Kühltasche.
  • Beim Fleischfondue sind unterteilte Teller zu empfehlen die verhindern, dass rohes Geflügelfleisch mit anderen Lebensmitteln die nicht gekocht werden (wie z.B. Saucen, Salate und Rohkost), in Kontakt kommt.

Eine sehr häufige Krankheit

Campylobacter jejuni verursacht eine relativ leichte Erkrankung, die mit Fieber, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall einhergeht. Die Infektion kann effektiv mit Antibiotika1 behandelt werden, diese sind jedoch nicht immer notwendig. Tatsächlich können betroffene Patienten auch ohne entsprechende Behandlung innerhalb von zwei Wochen gesund werden. In Europa ist Campylobacter jejuni die wichtigste Ursache der bakteriellen Gastroenteritis2. In der Schweiz werden 7’000 bis 8’000 Fälle pro Jahr erfasst (Zahlen BAG 2017).

 

 

 

Antibiotikum1 = Medikament, das Bakterien abtötet oder mindestens deren Wachstum hemmt. Antibiotika wirken gegen Bakterien sind jedoch ineffektiv in der Behandlung von Krankheiten, die durch Viren und Parasiten verursacht werden.

Gastroenteritis2 = Infektion des Verdauungstraktes die den Magen (griechisch „gaster“) und den Darm (griechisch „enteron“) betrifft. Man unterscheidet zwischen viraler Gastroenteritis (verursacht z.B. durch Rotaviren oder Noroviren), die auch Darmgrippe genannt wird, und bakterieller Gastroenteritis (verursacht z.B. durch Campylobacter jejuni).